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Presseaussendungen

20.06.2018

Grazer Grundschulkongress

Lernen in der Volksschule im Fokus der Wissenschaft


300 Erziehungswissenschaftler/innen diskutieren neue Forschungsergebnisse am 1. Grazer Grundschulkongress der PH Steiermark und der KPH Graz.

Die Volksschule, die gemeinsame Schule der 6- bis 10-Jährigen, ist das Fundament, auf dem das gesamte österreichische Schulwesen aufbaut. Viele ihrer Errungenschaften stehen mit den angekündigten bildungspolitischen Reformen auf dem Prüfstand. Jetzt ist die pädagogische Wissenschaft gefragt: Wie muss sich die Volksschule weiterentwickeln, um die Persönlichkeit und die soziale Entwicklung des Kindes unter den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen zu fördern und gleichzeitig Grundkompetenzen ebenso zu vermitteln wie eine kindgemäße Allgemeinbildung?

Diesen Fragen werden österreichische und internationale Fachleute beim 1. Grazer Grundschulkongress von 2.4. Juli 2018 nachgehen, der von der Pädagogischen Hochschule Steiermark und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Graz veranstaltet wird.

Rund 300 Erziehungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem gesamten deutschen Sprachraum (Österreich, Deutschland, Schweiz, Südtirol) werden sich in vier Themenblöcken mit neuen Forschungserkenntnissen beschäftigen. "Am ersten Tag stehen Fragen der Persönlichkeitsentwicklung und des Hineinwachsens in komplexere soziale Bezüge auf dem Programm, am zweiten Tag wird die fachliche Bildung thematisiert, insbesondere der Erwerb von Grundkompetenzen, und am dritten Tag stehen Themen der Schul-, Unterrichts- und Personalentwicklung im Bereich der Grundschule im Mittelpunkt", erklärt Prof.in Dr.in Andrea Holzinger, die Leiterin des Instituts für Elementar- und Primarpädagogik der PH Steiermark. Sie ist gemeinsam mit Prof. David Wohlhart von der KPH Graz hauptverantwortlich für die Kongresskonzeption und -organisation.

Auf den Call um Tagungsbeiträge erfolgten 130 Einreichungen, ein intensives Review-Verfahren wählte die besten 70 Einzelbeiträge und 19 zweistündigen Symposien aus, die sich vor allem an Lehrende an Pädagogischen Hochschulen und an Erziehungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wenden. Lehrerinnen und Lehrer sind ebenfalls willkommen.

"Es ist großartig, dass das Interesse am Grazer Grundschulkongress so groß ist", bedankt sich Prof.in Dr.in Elgrid Messner, Rektorin der PH Steiermark. "Ich bin überzeugt davon, dass der wissenschaftliche Diskurs über die Grundschuldidaktik und -pädagogik viele neue Erkenntnisse zur Frage des Lernens der Kinder in der Volksschule bringen wird."

Der Grazer Grundschulkongress wird deshalb, beginnend mit 2018, im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinden, um einen kontinuierlichen Austausch zwischen Grundschulforscherinnen und -forschern zu gewährleisten. Die Ergebnisse sollen in einer Publikationsreihe festgehalten werden und damit zu einer Verdichtung der Evidenzbasis für Schulen, Schulverwaltung, Bildungspolitik und Lehrer/innenbildung beitragen.

Der Kongress bietet 4 Keynotes, 70 Einzelbeiträge, 19 Symposien und eine Reihe von Posterpräsentationen.

Keynotes von österreichischen und internationalen Expertinnen und Experten:

  • HS-Prof. Dr. Christian Bertsch von der PH Wien spricht über "Evidenzbasierte Lehrer/innenprofessionalisierung zu Forschendem Lernen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht". Lehrer/innenprofessionalisierung ist die zentrale Stellschraube, wenn Unterrichtsreformen in der Grundschule gelingen sollen. 
  • Univ.-Prof.in Dr.in Erika Brinkmann von der PH Schwäbisch-Gmünd behandelt in ihrer Keynote die "Vermittlung von Grundkompetenzen des Lesens und Schreibens über Schlüsselerfahrungen eigenaktiven Schriftsprachgebrauchs". Dabei geht es um Alternativen zu den traditionellen klein- und gleichschrittigen Lese- und Schreiblehrgängen, die den heutigen hohen Lese- und Schreibanforderungen nicht mehr genügen.
  • Univ.-Prof.in Dr.in Friederike Heinzel von der Universität Kassel spricht über "Kindheit in der Grundschule". Ihr Vortrag beschäftigt sich u. a. mit dem Handeln der Kinder zwischen schulischen Leistungsansprüchen und peerkulturellen Orientierungen; darüber hinaus wird sie auch Auswirkungen der Individualisierung des Unterrichts aus kritischer Perspektive thematisieren.
  • Die Keynote von Univ.-Prof.in Dr.in Annedore Prengel von der Universität Potsdam beschäftigt sich mit dem Thema "Inklusive Schule  Inklusiver Unterricht: Zwölf Bausteine". Sie zeigt, wie jede Schule passende Ansätze auf dem Weg zur gelingenden Inklusion finden und weiterentwickeln kann.

70 Einzelbeiträge zu einer Vielzahl von Aspekten der Grundschuldidaktik und -pädagogik, die zu den drein inhaltlichen Schwerpunkten "Persönlichkeitsbildung und soziale Entwicklung" am ersten Tag, "Fachliche Bildung und der Erwerb von Grundkompetenzen" am zweiten Tag und "Schul- und Unterrichtsentwicklung" am dritten Tag gebündelt sind. 

19 jeweils zweistündige Symposien zu Themen wie "Evidenzbasierte Leseförderung", "Religiöse Bildung", "Klassenheterogenität, Inklusion und Leistungsentwicklung" oder "Technische Bildung". 

Das genaue Veranstaltungsprogramm und den Einladungsfolder finden Sie in der Beilage und auf unserer Homepage www.ggsk.at.

Interessierte Kolleg/innen der Medien bitten wir um (natürlich kostenfreie) Anmeldung  auch zu den einzelnen Beiträgen  unter office@ggsk.at.

Für das Organisationsteam: