zum Inhalt zum Menü
15.01.2021

Führen Frauen anders als Männer?

Erkenntnisse zweier Führungskräfte zum Thema „Führung ist weiblich“

Julia Fandler

Foto: Ölmühle Fandler GmbH

Roman Scheuerer

Foto: Bildungsdirektion für Steiermark

15. Jänner 2021 – In der Online-Ringvorlesung „Wagnis Verantwortung“ am 13. Jänner, diskutierten Julia Fandler, steirische Unternehmerin, und Roman Scheuerer, Leiter der Bildungsregion Obersteiermark West, unter der Moderation von Prof.in Mag.a Olivia de Fontana (Institut für Educational Governance) die Frage, ob Führung weiblich sei. Beide Gäste verfügen über langjährige Erfahrung als Führungskraft.

Ausgehend von der Frage, ob es unterschiedliche Führungsstile gebe, ob Frauen besser als Männer führen würden oder einfach anders, gaben beide Gäste sehr persönliche Einblicke in ihr Führungshandeln und ihre Erfahrungen im Alltag. Beide betonten, dass die Fähigkeit zu Reflexion und Empathie maßgeblich seien und für eine zeitgemäße Art der Führung unabdingbar, unabhängig vom biologischen Geschlecht der Führungskraft.

Frauen in Führungspositionen seien in manchen Bereichen nicht nur völlig unterrepräsentiert, sondern sie würden auch oft an eine gläserne Decke stoßen, brachte Fandler einige Beispiele aus ihrer eigenen Erfahrung und aus ihrem Bekanntenkreis. Man müsse auch andere Modelle der Führung denken, schlägt sie vor: Sie selbst ist Geschäftsführerin in Teilzeit und lebt ein kooperatives Führungsmodell in einer Triade. Scheuerer stellte fest, dass auch in der schulischen Realität, wo Frauen zwar nicht dem Pay-Gap unterlägen, in der hierarchischen Pyramide männliche Führung noch immer überrepräsentiert, dies aber bereits langsam im Wandel begriffen sei. Männer und Burschen brauchen Ermutigung zu Empathie, ist sein Appell.

In der Forschung geht man weitgehend davon aus, dass bestimmte Eigenschaften und Handlungen durch Attribution in Bezug auf Führung bei Männern und Frauen unterschiedlich wahrgenommen und demnach auch unterschiedlich bewertet werden. Als Antwort auf die nicht ganz einfache Frage nach der Stereotypen-Falle bot sich aus Sicht beider Führungskräfte an, einerseits inhaltlich und andererseits strukturell zu arbeiten. Schule und Bildung kommt dabei eine Schlüsselposition zu.