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17.12.2019

Tag der Menschenrechte 2019

Von der Vision zur Realität - 30 Jahre Kinderrechtskonvention

Fotos: M. Größler / PHSt

11. Dezember 2019 –  Bereits ab 13:30 Uhr verteilten sich die Schülerinnen und Schüler der Praxis-VS im Stiegenhaus und rund um die Aula: Kinderrechte auf Blättern wurden als Standbilder dargestellt. Einige Kinder mahnten mit selbstgebastelten Weltkugeln an ihr Recht auf lebenswerte Zukunft.

Sowohl vor der Aula als auch im Stiegenhaus wurde eine Ausstellung mit kreativen Werken der PVS zum Thema Menschenrechte gezeigt. Den musikalischen Auftakt zur Veranstaltung „Von der Vision zur Realität – 30 Jahre Kinderrechte“ gestaltete der Chor der PVS unter der Leitung von Melanie Aigner und Clara Obrecht, die sich als UNESCO Koordinatorin in der PVS engagiert.

In ihrer Eröffnung begrüßte Frau Rektorin Dr.in Elgrid Messner die Gäste und betonte, dass die PH Steiermark, als österreichweit erste UNESCO-Hochschule, zahlreiche Bemühungen für die Bildung von morgen im Sinne der Menschenrechtsbildung und Friedenserziehung unternimmt. Gänsehaut erzeugte ein Poetry-Slam von Sidra Khalef, einer Schülerin aus der Praxis Mittelschule der PHSt, die einen Text über ihre Flucht aus ihrem Heimatland Syrien vorstellte.

Dr. Andreas Paschon, Erziehungswissenschaftler an der Universität Salzburg, hielt anschließend ein Impulsreferat zum Thema „Kinderrechte - Von der Vision zur Realität - 30 Jahre Kinderrechtskonvention“. Die Kinderrechtskonvention, heuer genau 30 Jahre alt, hat schon davor eine lange Entwicklung genommen: Bereits die Reformpädagogin Ellen Key machte auf die Rechte von Kindern und deren Umsetzung aufmerksam, auch der polnische Arzt und Pädagoge Janusz Korczak (1878-1942) gilt als ein „Vater der Kinderrechte“. Herr Dr. Paschon gab einen spannenden und facettenreichen Überblick zu den Entwicklungslinien, die zur Formulierung der Kinderrechtskonvention 1989 führten, und legte dar, was bisher im deutschsprachigen Raum bereits erreicht worden ist. Gleichzeitig zeigte er in Blitzlichtern wie beispielsweise der großen Zahl von Kindern mit Gewalterfahrungen, wo es in Österreich noch Potentiale zur Verbesserung in der Umsetzung der Kinderrechtskonvention gibt. Die kurzweilige und sehr interessante Präsentation schloss mit dem Spruch „Kinder haben nicht immer Recht, aber sie haben immer Rechte“. Nach diesem Impulsreferat leitete eine Gruppe von Studentinnen durch eine Tanz-Theater-Darbietung unter dem Titel „Urban Gardening“, welche im Vorjahr im Zuge eines (kreativ)fächerübergreifenden Projekts unter Leitung von Frau Prof.in Angelika Holzer, MA entstanden ist, zur Pause über.

In den danach folgenden Lernerfahrungen durch Erfolgsgeschichten, stellten Lehrkräfte aus acht steirischen Schulen ihre konkrete Umsetzung der Kinderrechte im Unterricht vor:

  • VS St. Stefan ob Leoben, Katja Blaschinz & Lisa Bertolli, „Jede Stimme zählt“,
  • VS St. Johann, Mag.a Aleksandra Pilz, „Globales Lernen- von Anne Frank bis zu den Fridays for Future“,
  • Praxisvolksschule der KPH, Friederike Hofer, „Das große WIR. Schulversammlungen an der Praxisvolksschule der KPH“,
  • BG/BRG Weiz, Mag.a Andrea Landauf, Sozialclub des BG Weiz: Regenwald der ÖsterreicherInnen,
  • Praxis Mittelschule der PH, Mag.a Lisa Meyer, „Schulversammlungen und Menschenrechte“,
  • VS Kalsdorf, Martina Hüttl & Sandra Ertl, „Eine Schule für alle“,
  • UNESCO-Mittelschule Lassnitzhöhe, Mag.a Eva Scheibelhofer-Schroll, „Traces on a digital platform“, Ensemble drama and dance und
  • VS Hausmannstätten, Larissa Neumann & Karin Mandl, „Kinderrechte an der inklusiven VS Hausmannstätten“.

Seit Jahrtausenden sitzen Menschen zusammen und erzählen sich Geschichten, die von ihren Erfahrungen, ihren Abenteuern und Lernerfahrungen handeln. Diese Methode wurde bei dieser Veranstaltung mit dem Ziel eingesetzt, dass alle Personen neue Erkenntnisse gewinnen und in ihren beruflichen und privaten Alltag mitnehmen können. Ein Gastgeber beziehungsweise eine Gastgeberin pro Tisch achtete auf die Einhaltung des Rahmens, sodass nach der Vorstellung der Praxisumsetzung ein Feedback an die Lehrkräfte möglich wurde. Anschließend erfolgte im Plenum die Vorstellung einer zentralen Erkenntnis pro Gruppentisch durch die Studierenden im Schwerpunkt „mutig&fair“, 5. Semester.

Ebenfalls an Gruppentischen stellten Institutionen, die in der Steiermark für die Umsetzung der Kinderrechte engagiert sind, ihre Arbeitszugänge und Materialien vor: Die Vertreterinnen der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark, des Kinderbüro Graz, des ETC – Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie, des Verein beteiligung.st sowie des Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz standen hier zur Verfügung.

An dieser Stelle gilt es herzlichen Dank an alle Beteiligten auszusprechen: Für den abwechslungsreichen Rahmen gestaltet durch die PVS, PNMS und durch die Studierenden von Frau Prof.in Holzer, MA und für das lebendige Referat von Herrn Dr. Paschon aus Salzburg. Die Lehrer/innen der Schulen, die Studierenden im 5. Semester und die Vertreter/innen der Institutionen haben wesentlich zum Gelingen des Nachmittags beigetragen.

Nach einem Hinweis auf einen Radiobeitrag zum Thema Kinderrechte (Schwerpunkt 3. Semester), nachzuhören bei Radioigel, gab es abschließend Gelegenheit zu informellen Gesprächen über Möglichkeiten und Schwierigkeiten in der Umsetzung der Kinderrechte in Unterricht und Schule. Durch das Programm führte Prof.in Dr.in Gigerl Monika MA, UNESCO- Koordinatorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark, hauptverantwortlich für die Organisation dieses Menschenrechtstages, der heuer bereits zum dritten Mal stattfand.

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