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Presseaussendungen

28.05.2015

„Good Practice der Hochschuldidaktik“

Steirische Hochschulen sind gemeinsam initiativ für Qualität in der Lehre.


Alle neun Hochschulen und Universitäten des „Science Space Styria“ ziehen an einem Strang, um die Qualität der Lehre für insgesamt 55.000 Studierende weiter zu verbessern.

Dieser in Österreich einzigartige Schulterschluss wurde auch mit einem „Gipfeltreffen“ aller steirischen RektorInnen gemeinsam mit Wissenschaftslandesrat Christopher Drexler zum Auftakt des Symposiums „Good Practice der Hochschuldidaktik“ am 27. Mai 2015 an der Uni Graz sichtbar.

Von der lehrenden- zur studierendenzentrierten Didaktik

Christa Neuper, Rektorin der Karl-Franzens-Universität, begrüßte als „Hausherrin“ etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Aula der Uni Graz und verwies auf Dynamik und Ziel der steirischen Hochschulkonferenz im vierten Jahr des Bestehens: „Gemeinsam wollen wir den Stellenwert der Lehre zum Vorteil unserer Studierenden heben.“

Elgrid Messner, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark und aktuell Vorsitzende der Steirischen Hochschulkonferenz, unterstrich die Bedeutung des Leuchtturmprojektes: „Wir kooperieren auf Augenhöhe. Der Austausch eröffnet Chancen, Hochschuldidaktik neu zu denken.“ Messner forderte den Wechsel von einer lehrenden- zu einer studierendenzentrierten Haltung und stellte fest: „Das Bologna-Modell muss mit dem Humboldtschen Ideal der Einheit von Forschung und Lehre versöhnt werden – denn letztendlich können wir nur dann die geforderten Outcomes erzielen, wenn die Inhalte von den Forschern selbst hochschuldidaktisch aufbereitet werden.“

LR Drexler: Würdigung der Zusammenarbeit im steirischen Hochschulraum

Wissenschaftslanderat Christopher Drexler, dessen Ressort die Aktivitäten fördert, würdigte die Zusammenarbeit: „Die Hochschulkonferenz ist Sinnbild dafür, was den Standort Steiermark ausmacht. Gute Kooperation und das Ineinandergreifen der Kompetenzen sind ein gutes Stück steirischer Wissenschaftskultur.“

Andrea Geisler, Ministerialrätin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, gratulierte zur erfolgreichen Vernetzung in der Steiermark und betonte die österreichweite Relevanz der Hochschuldidaktik: „Es braucht auch die Entwicklung neuer Methoden in der Weiterbildung und im Qualitätsmanagement.

Kritische WissenschafterInnen gefragt

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Wie können die steirischen Hochschulen den Bildungsauftrag bestmöglich erfüllen?“ wurde das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Sebastian Franthal, Studierender der  Med-Uni, forderte von den Lehrenden „fachliche Qualifikation und eine überzeugende Persönlichkeit“ und in Bezug auf die gelehrten Inhalte berufliche und gesellschaftliche Relevanz. VR Martin Polaschek von der Uni Graz stellte eine gestiegene Erwartungshaltung der Studierenden an die Lehre fest und setzte auf entsprechende Fortbildungsbereitschaft bei den Lehrenden. Ministerialrätin Andrea Geisler schlug vor, Exzellenzinitiativen nicht nur – wie bisher – auf die Forschung zu beschränken, sondern auch für die Lehre zu öffnen, und PHSt-Rektorin Elgrid Messner kündigte weitere hochschuldidaktische Initiativen der steirischen Hochschulkonferenz an.

Besondere Zustimmung fand das Statement des mit dem „Ars docendi“-Preis ausgezeichneten Fachhochschulprofessors Harald A. Friedl: Er verglich die Hochschuldidaktik mit der Kunst eines Guides, Touristen auf eine Reise an die Grenzen ihrer bisherigen Erfahrungen mitzunehmen und postulierte neben der Liebe zum Job und zu den Studierenden eine weitere unerlässliche Voraussetzung für eine qualitätsvolle Lehre: „Wir dürfen nicht länger nur Hilfskräfte der Wirtschaft sein, die Lehre benötigt ein kritisches Potenzial.“

Foto: Die steirischen Rektorinnen und Rektoren mit Wissenschaftslandesrat Mag. Christopher Drexler


Foto: M. Grössler / PHSt